22.09.2016 – Wiedersehensfreude und ein bisschen Horror

1a-img_3314Mit leichter Verspätung lande ich am 17.09. auf dem kleinen Flughafen Bastia-Poretta. Hinter der Scheibe vor der Passkontrolle entdecke ich zwischen den vielen Wartenden den Käptn. Als er mich sieht, winkt er mir glücklich zu. Kurz danach ziehe ich meinen Koffer vom Gepäckband und so erwischen wir noch den 21-Uhr-Bus nach Bastia. Weiterlesen

26.08.2016 – Eis mit heiß in Solenzara

1.IMG_3164Am Freitag, dem 19.08. erreichen wir Port de Solenzara. Vor anderthalb Monaten waren wir hier schon einmal. Eine Nacht lagen wir in der Nähe der Capitainerie, nah am Restaurant und weit weg vom Sanitärgebäude. Doch diesesmal bekommen wir einen „strategisch günstigeren“ Liegeplatz im Schutz der Außenmole. Von hier sind es nur wenige Schritte zum gepflegten Sanitärgebäude, neben dem auch der Abfallcontainer steht.
Unser zweiter Aufenthalt in dieser empfehlenswerten Marina muss notgedrungen etwas länger ausfallen. Es ist Starkwind angekündigt, der sich schon bald nach unserem Eintreffen einstellt. Mit fünf bis sechs Windstärken bläst der „Tramontana“ mehrere Tage und Nächte lang aus Norden und sorgt für eine aufgewühlte See, die manchmal sogar über die Steinmole mit der hohen Mauer spritzt. Aber wir liegen hier wie in Abrahams Schoß und haben Zeit zum Entspannen und für Spaziergänge durch den überschaubaren Ort oder für das Strandleben, wo man im klaren Wasser gute Bademöglichkeiten findet.1b.IMG_3217

Das kleine Schiff in der Mitte ist die Anima mea

Seinen Namen hat Solenzara von dem gleichnamigen Fluss, der im Bavella-Massiv entspringt und nach 22 Kilometern über Stock und Stein hier mündet. Das heißt, zur Zeit versickert er eher im Strand, denn zwischen seiner Mündung und dem Meer hat sich eine Sandbarriere gebildet, die wohl erst wieder aufgerissen wird, wenn im Herbst und Winter stärkere Regenfälle den Fluss anschwellen lassen.2.IMG_3198

Zwischen Meer und Fluss

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22.08.2016 – In engen Gassen

Bonifacio verdankt seinen Namen dem toskanischen Marquis Boniface, der im Jahre 828 an einem Militäreinsatz gegen die Sarazenen teilnahm. Um die Seestraße gut im Blick zu haben, ließ er auf dem Hochplateau eine Festung bauen. Der Hafen Bonifacio im Zentrum der Seefahrt-Routen war allerdings schon seit der Antike bekannt und sogar Homer beschrieb ihn in seiner „Odyssee“.
Wir haben schon mehrmals gehört, wie schwierig es in der Hochsaison ist, in Bonifacio einen Liegeplatz zu ergattern. Daher wollen wir uns den Hafen von der Landseite her erobern.
Direkt an der Marina Porto Vecchio befindet sich der Busbahnhof. Von dort fährt auch der Bus nach Bonifacio. Das Ticket für zwei Personen hin- und zurück kostet 32 Euro und wird vom Busfahrer handschriftlich ausgefüllt. In einer halben Stunde sollten wir nun in Bonifacio sein.
Doch bereits am Ortsausgang von Porto Vecchio stehen wir in einem Riesenstau. Es geht nur im Schritttempo weiter und nach und nach fallen allen Fahrgästen, auch uns, die Augen zu. Irgendwann verändert sich das Fahrgeräusch und wir wachen auf. Der Stau hat sich aufgelöst und es geht zügig durch die grüne, hügelige Landschaft auf genau der Landstraße, die wir vor 37 Jahren per Fahrrad befahren haben.
Mit reichlich Verspätung erreichen wir den Ortseingang von Bonifacio und stehen schon wieder im Stau. Aus der geplanten Fahrzeit von einer halben Stunde ist eine volle Stunde geworden, als wir am Hafen direkt bei der Capitainerie aussteigen.
Hier beginnt der „Flaschenhals“ mit 400 Liegeplätzen für Yachten bis 50 m Lüa. Zu unserem Erstaunen sind noch einige Lücken an den Stegen, doch es ist ja noch früh am Tag.7b.IMG_3074

Diamond macht einen Platz frei

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19.08.2016 – Flaschenhälse

Les Bouches de Bonifacio ist der französische Name für die Straße von Bonifacio, die sich inmitten des gleichnamigen, 80 000 Hektar großen Naturschutzgebietes befindet. Ein Fahrwasser, das man am besten bei ruhigem Wetter in Angriff nimmt, da hier der vorherrschende Wind um ein bis zwei Beaufort aufdreht. Entsprechend der Windrichtung entwickelt sich dabei auch eine Strömung, die bei Westwind ein bis zwei Knoten betragen kann.
Sonntag, der 14.08. ist ein fast windstiller Tag. Auch die Wellen haben sich geglättet. Solche Tage kann man an der Westküste im Kalender rot anstreichen!
Der Käptn steigt ins Schlauchboot und rudert zur Bugboje, um die Leine zu lösen, während ich die Leine an der Heckboje lose gebe. Das haben gleich die Marineros mitbekommen und steuern ihr Bugsierboot zu uns um zu helfen. Zum Abschied winken sie uns freundlich hinterher.
Wir winken zurück. „Au revoir! Schön war es in eurer Bucht!“
Etwa 1 ½ Stunden später sind wir am Capo de Feno, das wir wegen des ruhigen Wetters dicht passieren können.1.IMG_3012

Capo de Feno

Dahinter erhebt sich eine strahlendweiße Steilküste. Hinter dem Punta de la Madonetta geht es in den „Flaschenhals“ von Bonifacio.2.IMG_3037

Punta de la Madonetta

Ein Schiff nach dem anderen kommt dort heraus, während eins nach dem anderen hineinfährt, um den frei gewordenen Liegeplatz im Port Bonifacio in Beschlag zu nehmen. Es herrscht ein Verkehr wie auf der Autobahn, nur, dass keine Fahrspur zu erkennen ist. Alles fährt kreuz und quer, während hunderte Schiffsschrauben das Wasser in einen Wildbach verwandeln.

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