27.05.2017 -Tartufo in Pizzo

Was wäre ein italienisches Auto ohne Hupe?

Es wäre schlichtweg unbrauchbar, denn die Hupe ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand im ganzen Auto!

Der italienische Autofahrer hupt anscheinend bei jeder Gelegenheit: Vor der Kurve, vor der engen Tordurchfahrt im Centro Storico, wenn er Bekannte auf der Straße sieht, wenn der Vordermann zu langsam fährt und wenn Fußgänger außerhalb der Ortschaft am Straßenrand entlang laufen.

Letzteres gilt für uns, als wir heute morgen von unserer Marina in Vibo Valentia nach Pizzo wandern. Wir müssen unbedingt mal wieder ein paar Kalorien abbauen, doch leider gibt es keinen Wanderweg entlang der Küste. Schon bald werden die fünf Kilometer bis ins benachbarte mittelalterliche Städtchen Pizzo zum lebensgefährlichen Spießrutenlauf.

Blick über die Dächer von Pizza nach Vibo Valentia 

Unter dem Motto: „Links gehen, Gefahr sehen“ verlassen wir Vibo Valentia. Ein Strom von großen und kleinen Fahrzeugen brettert auf der schmalen Straße an uns vorbei. Vor uneinsehbaren Linkskurven wechseln wir auf die rechte Straßenseite. Sobald die Fahrbahn wieder in die andere Richtung geht, springen wir zurück auf die linke Seite. Kommt ein besonders rasanter Fahrer auf uns zu, pressen wir uns so dicht wie möglich an die Büsche am Straßenrand, ziehen den Bauch ein und zucken zusammen, wenn wieder mal die strafende Hupe ertönt. Weiterlesen

26.05.2017 – Auf Mittelmeerdiät

In Agropoli beginnt der Nationalpark Cilento e Vallo di Diano.

Schon dort fiel uns auf, wie sauber der Ort ist. Auch das Wasser war kristallklar und Müll schwamm weder im Hafen noch an der Küste herum. Die Aufschriften: Glas, Altpapier und Plastik/Aluminium auf den blauen, gelben und grünen Mülleimern waren nicht nur leere Worthülsen, sondern die Mülltrennung wurde tatsächlich ernst genommen!

Am Montag, dem 22. Mai verlassen wir Agropoli und fahren 18,6 Seemeilen weiter bis Acciaroli.

Die Fahrt durch das UNESCO Biosphärenreservat und Weltkulturerbe „Cilento“ führt zunächst an den hübschen Küstenstädtchen Santa Maria di Castellabate und San Marco di Castellabate mit langen Sandstränden vorbei. Dahinter erheben sich die grünen, mit kleinen Bergdörfern verzierten Hügel.

Dann nähern wir uns dem Kap Punta Licosa mit dem Meeresschutzgebiet Secche di Licosa. Die hellen, schroffen Felswände fallen steil ins Meer und setzen sich unter Wasser als Riff fort, das umschifft werden muss. Gelbe Tonnen markieren den Teil des Meeresschutzgebietes, der nur mit Sondergenehmigung befahren werden darf.

Punta Licosa Weiterlesen

22.05.2017 – Ein bisschen Drama und ganz viel Amore

Am Freitag werfen wir schon um sieben Uhr morgens die Leinen los und machen uns auf den Weg von Salerno nach Agropoli. Nach 40 Minuten kommt endlich etwas Wind auf, doch kaum haben wir die Segel gesetzt, ist er schon wieder eingeschlafen. Die Küste wird fast vom Dunst verschluckt und so sehen wir wenig von der schönen Landschaft und schon gar nichts von den Ruinen der Stadt Paestum, deren Tempel nur zwei Kilometer entfernt von der Küste als Landmarke in zeitgenössischen Seekarten verzeichnet sind. Dann sind es nur noch ein paar Seemeilen und wir haben unser Ziel erreicht.

Agropoli Weiterlesen

18.05.2017 – Bella Italia

Was macht es aus, das „Bella Italia„?

Die blaue Symphonie aus Wasser und Himmel? Die Frühlingsblumenpracht unter den  Olivenbäumen und an den Berghängen? Das köstliche Essen und der süffige Wein? Die malerisch drapierten antiken Trümmer von Pompeji und Herculaneum? Die prachtvollen Kirchen von Rom? Die spektakulären Steilküsten? Die zahlreichen Inseln, eine schöner als die andere?

 

Auch Spanien und Portugal haben wunderschöne Landschaften, prächtige Baudenkmäler und gutes Essen. Auch dort ist das Wasser klar und blau. Und jeder weiß: Die Sonne scheint in Spanien Tag und Nacht!

Und wenn es um beeindruckende Landschaften geht, muss natürlich Korsika erwähnt werden!

Totzdem: Italien ist anders als all diese schönen Mittelmeerländer.

Es ist die einmalige Atmosphäre, die den Unterschied macht! Weiterlesen

16.05.2017 -The big bang

Bis zum 23. August des Jahres 79 n. Chr. ist in Pompeji und Herculaneum die Welt noch in Ordnung. Die 5000 Einwohner der kleinen Hafenstadt Herculaneum und der doppelt so großen Handelsstadt Pompeji gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach.

In Herculaneum überwiegt der Fischfang, doch wie in der Nachbarstadt gibt es auch hier Handwerker und Kaufleute. In den Bäckereien drehen die Sklaven und Esel die Mühlen aus Lavagestein. Wer will, kann hier Mehl kaufen oder sich ein frisches Brot mitnehmen. Bis heute sehen die Öfen der neapolitanischen Pizzabäcker so aus wie damals!

Backofen in Pompeji

Pizzabäcker vor seinem Backofen in Castellammare die Stabia Weiterlesen