Eigentlich wollten wir ja schon weg sein aus Rom. Nicht, weil es uns hier nicht mehr gefällt, sondern weil uns ein bisschen die Zeit wegläuft. Das liegt vor allem daran, dass ab Mai in vielen Marinas in Italien die Wintersaison endet und damit wieder die Hafengebühren steigen. Manche Häfen überspringen dabei sogar die Nebensaison und gehen direkt zur Sommersaison über!
Doch seit Ostern hatten wir hier starken und vor allem kalten Nordwind mit heftigen Böen. Bei 17 Grad zieht es einen nicht gerade aufs Wasser hinaus, wo man von der Gischt nassgespritzt wird und erst recht auskühlt.
Trotzdem! Für gestern hatte der Wetterbericht eine Windberuhigung angesagt und wir waren fest entschlossen, die 27 Seemeilen bis Nettuno und nach einem kurzen Zwischenstopp 40 weitere Meilen zur Insel Ponza zu segeln.
Der Proviant war schon aufgefüllt und der Kurs auf dem Kartenplotter eingegeben, da trieb mich „eine innere Stimme“ dazu, doch mal auf die Homepage der Marina Ponza zu schauen. Mit der Erkenntnis, dass dort noch bis zum ersten Mai die Bürgersteige hochgeklappt sind!
Das würde bedeuten, wir müssten in der Marina in Nettuno etwa 10 Tage für „teuer Geld“ ausharren, um endlich Ponza ansteuern zu können. Vielleicht kommt jetzt der eine oder andere auf die Idee, dass wir doch in Ponza ankern könnten. Geht aber leider nicht bei den auch hier zurzeit ungewöhnlich niedrigen Luft-
und Wassertemperaturen. Ohne Heizlüfter ist es im Schiffsbauch lausig kalt und vor Anker haben wir keinen Landstrom für unser „Öfchen“. Weiterlesen