26.08.2016 – Eis mit heiß in Solenzara

1.IMG_3164Am Freitag, dem 19.08. erreichen wir Port de Solenzara. Vor anderthalb Monaten waren wir hier schon einmal. Eine Nacht lagen wir in der Nähe der Capitainerie, nah am Restaurant und weit weg vom Sanitärgebäude. Doch diesesmal bekommen wir einen „strategisch günstigeren“ Liegeplatz im Schutz der Außenmole. Von hier sind es nur wenige Schritte zum gepflegten Sanitärgebäude, neben dem auch der Abfallcontainer steht.
Unser zweiter Aufenthalt in dieser empfehlenswerten Marina muss notgedrungen etwas länger ausfallen. Es ist Starkwind angekündigt, der sich schon bald nach unserem Eintreffen einstellt. Mit fünf bis sechs Windstärken bläst der „Tramontana“ mehrere Tage und Nächte lang aus Norden und sorgt für eine aufgewühlte See, die manchmal sogar über die Steinmole mit der hohen Mauer spritzt. Aber wir liegen hier wie in Abrahams Schoß und haben Zeit zum Entspannen und für Spaziergänge durch den überschaubaren Ort oder für das Strandleben, wo man im klaren Wasser gute Bademöglichkeiten findet.1b.IMG_3217

Das kleine Schiff in der Mitte ist die Anima mea

Seinen Namen hat Solenzara von dem gleichnamigen Fluss, der im Bavella-Massiv entspringt und nach 22 Kilometern über Stock und Stein hier mündet. Das heißt, zur Zeit versickert er eher im Strand, denn zwischen seiner Mündung und dem Meer hat sich eine Sandbarriere gebildet, die wohl erst wieder aufgerissen wird, wenn im Herbst und Winter stärkere Regenfälle den Fluss anschwellen lassen.2.IMG_3198

Zwischen Meer und Fluss

Zu Solenzara schreibt Rod Heikell in seinem nautischen Reiseführer „Französische Mittelmeerküste und Korsika“: „Auch wenn es hier im Sommer ziemlich heiß wird, ist die Lage doch recht idyllisch. Das Wasser und die Schatten spendenden Bäume lassen einen die Sommerhitze leichter ertragen.“
Heiß ist es und das nicht zu knapp! Daran kann auch der Tramontana wenig ändern. Bei über 30 Grad Celsius muss man sich regelrecht dazu aufraffen, einkaufen oder wandern zu gehen. Aber immer nur rumsitzen nervt auch auf die Dauer, zumal wir vom Cockpit aus ständig der unglaublichen Wasserverschwendung italienischer Motorbootfahrer zusehen müssen. Klar, das Schiff sollte schon von der Salzkruste befreit werden, wenn man im Hafen anlegt. Aber stundenlang abspritzen und dann hinausfahren? Da fast man sich echt an den Kopf!
Zur Ablenkung schlage ich eine kleine Wanderung entlang der Solenzara vor. Kaum haben wir den schattigen Pinienwald erreicht, ist sie leider auch schon zu Ende. Der Pfad endet hier an einer Badestelle. Am schmalen Ufersaum hat sich eine Gruppe niederländischer Touristen häuslich eingerichtet. Trotz des verlockend klaren Wassers bleibt die Badehose im Rucksack und wir kehren etwas enttäuscht um. Aber als ein blauschimmernder Eisvogel vor uns über den Fluss huscht, denke ich, dass es für ihn als auch für die übrige Fauna und Flora bestimmt besser ist, wenn sein Revier unwegsames Gelände bleibt.3IMG_3173

Die Solenzara

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Am nächsten Tag wandern wir am Strand entlang. Erfrischend bläst uns der Wind entgegen und sorgt für eine wilde Brandung.5.IMG_3172

Wind und Wellen

In einer kleinen Bucht finden wir einen angespülten Holzklotz, auf dem wir uns ausruhen und dem Spiel der Wellen zuschauen. Auf unserer Radtour vor 37 Jahren waren wir jeden Abend auf der Suche nach solch kuscheligen Plätzchen. Dieses hier hätten wir allerdings mit dem Rad gar nicht erreichen können, da es weit ab von der Straße liegt. Und nicht nur diese kleine Bucht, auch viele andere Orte auf Korsika haben wir erst durch unsere Reise mit der Anima mea entdeckt und gründlich erkundet. Denn oft war das schwer bepackte Rad ein echter „Klotz am Bein“, mit dem wir weder enge, belebte Gassen noch Wald- oder Bergpfade befahren konnten.6.IMG_3206

Die kleine Bucht

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Nach unserem Strandmarsch gönnen wir uns einen dieser verlockenden Eisbecher, die im Hafenrestaurant „A Marina“ kreiert werden. Das Studium der umfangreichen Eiskarte ist schnell abgeschlossen: Der Käptn nimmt wieder seinen Favoriten „Pfirsich Melba“, ich entscheide mich für die „Dame Blanche“ mit Vanilleeis und viel „Chanilly“(Schlagsahne). Dazu gibt es ein kleines Porzellankännchen mit heißer Schokolade.8.IMG_3216

Die Eisbecher

Auch wenn diese Kaloriensünde das Hüftgold wachsen lässt: Am Schluss bleibt nur der Federbusch übrig.

2 responses

  1. Hallo Ihr Zwei, eine schöne Reise macht Ihr dieses Jahr wieder. Wir starten Ende des Monats langsam gen Süden. Aber wir werden wohl erst im Januar östlich von Gibraltar sein- dann seid Ihr i wohl in Hamburg. Vielleicht haben ja eine Chance, uns mal Anfang April zu einem Klönschnack in Hamburg zu treffen.
    Wir berichten weiter auf unserer Hompage.
    Fair Winds Silke & Dieter

  2. Hallo, Dieter und Silke! Schön, von euch zu hören! Ja, seit wir einen neuen Motor haben, können wir das Leben auf dem Wasser richtig genießen. Für uns ist es bisher das schönste Jahr unseres Törns. Wir wissen noch nicht, wo wir unser Winterlager finden werden und wann wir im Herbst nach Hamburg zurückkehren. Auch nicht, wann wir nächstes Jahr zurückfliegen zu unserer Anima mea. Aber Anfang April hätten wir vielleicht eine Chance für ein Treffen. Wäre wirklich toll, wenn das klappen würde. Bis dahin eine gute Reise durch das schöne Europa!
    Christine und Heinz

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