Les Bouches de Bonifacio ist der französische Name für die Straße von Bonifacio, die sich inmitten des gleichnamigen, 80 000 Hektar großen Naturschutzgebietes befindet. Ein Fahrwasser, das man am besten bei ruhigem Wetter in Angriff nimmt, da hier der vorherrschende Wind um ein bis zwei Beaufort aufdreht. Entsprechend der Windrichtung entwickelt sich dabei auch eine Strömung, die bei Westwind ein bis zwei Knoten betragen kann.
Sonntag, der 14.08. ist ein fast windstiller Tag. Auch die Wellen haben sich geglättet. Solche Tage kann man an der Westküste im Kalender rot anstreichen!
Der Käptn steigt ins Schlauchboot und rudert zur Bugboje, um die Leine zu lösen, während ich die Leine an der Heckboje lose gebe. Das haben gleich die Marineros mitbekommen und steuern ihr Bugsierboot zu uns um zu helfen. Zum Abschied winken sie uns freundlich hinterher.
Wir winken zurück. „Au revoir! Schön war es in eurer Bucht!“
Etwa 1 ½ Stunden später sind wir am Capo de Feno, das wir wegen des ruhigen Wetters dicht passieren können.
Capo de Feno
Dahinter erhebt sich eine strahlendweiße Steilküste. Hinter dem Punta de la Madonetta geht es in den „Flaschenhals“ von Bonifacio.
Punta de la Madonetta
Ein Schiff nach dem anderen kommt dort heraus, während eins nach dem anderen hineinfährt, um den frei gewordenen Liegeplatz im Port Bonifacio in Beschlag zu nehmen. Es herrscht ein Verkehr wie auf der Autobahn, nur, dass keine Fahrspur zu erkennen ist. Alles fährt kreuz und quer, während hunderte Schiffsschrauben das Wasser in einen Wildbach verwandeln.