Gut, dass wir rechtzeitig nach Bastia gekommen sind! – Während bei unserer Ankunft noch viele Liegeplätze frei sind, füllt sich der Hafen bis zum Abend mit der gleichen Geschwindigkeit, wie der Wind zunimmt. Auf dem Display des Windmessers leuchtet in der Dunkelheit beständig die Sieben, während es in den Wanten pfeift und scheppert. Die Schiffe zerren und rucken an ihren Leinen und Moorings, als wollten sie sich losreißen. Die Wahnsinnigen!
Unsere Fender quietschen, wenn die Böen aus Südwest uns auf die Backbordseite des italienischen Nachbarn drücken. Dann verändert sich der Ton des Windes. Er heult wie ein wildes Monster, das in einem riesigen Rohr eingesperrt ist. Windstärke acht! Sturm!
Wer nicht seefest ist, könnte im Hafen seekrank werden. Die Eigner stehen in der Dunkelheit auf ihren Schiffen, prüfen die Leinen, beobachten die Lage. Auch der Käptn sitzt im Cockpit, steigt immer wieder aufs Deck, wacht fast ununterbrochen die ganze Nacht. Es scheppert, ein Glas ist umgestürzt und zerbrochen. Nun haben wir nur noch vier Weingläser im Schrank.
Am nächsten Tag verebbt der Sturm. Doch niemand rührt sich von seinem sicheren Liegeplatz.
Ich gehe zum Sanitärgebäude und treffe eine kleine, blonde Person. Sie spricht mich auf Englisch an. Wir amüsieren uns über eine der Toiletten. Sie hat ein großes Fenster in der Außenwand. Ohne Sichtschutz! Die Crew der großen Motoryacht nebenan könnte problemlos bei der Verrichtung der Notdurft zuschauen. „Das kann nur ein Mann gebaut haben!“ erklärt die kleine Dame, die sich als Jenny aus Neuseeland vorstellt.
Weiterlesen →