Am Samstag, dem 14.05. ist es so weit. Wir legen ab nach Ibiza. Um ohne Probleme aus unserer engen Parklücke herauszukommen, bitten wir einen Marinero um Hilfe. Mit einem kleinen Motorboot zieht er uns mit Schwung aus dem Liegeplatz. Leider zu viel Schwung! Ich kann gerade noch verhindern, dass wir ein anderes Schiff mit unserem Anker zerkratzen. Doch der Anker des anderen Schiffes verhakt sich in einer unserer Relingstützen und verbiegt sie wie ein Fragezeichen.
Die 11,4 Seemeilen bis Ibiza schaffen wir in 2 1/2 Stunden. Dann werden wir in der Marina Botafoch an unseren reservierten Liegeplatz am Steg vier gelotst.
Am Wochenende hat das Marinabüro geschlossen. Also erledigt der Marinero die Anmeldeformalitäten auf dem Steg. Dann kassiert er fürs Erste 60 Euro und gibt uns einen Schlüssel für das Sanitärgebäude. Auf dem Weg dorthin wandeln wir vorbei an stilvollen Restaurants, Boutiquen und Cafes. In großen Kübeln blühen üppige Pflanzen, alles ist gepflegt und sauber.
Info zur Marina Botafoch: Für sieben Übernachtungen incl. Strom und Wasser haben wir 271,06 Euro (38,72 Euro pro Nacht) bezahlt. Die Sanitäranlagen sind sauber und ansprechend. Das Personal ist supernett und sehr hilfsbereit. Die Anlage hat ein tolles Ambiente und lässt keine Wünsche offen (wenn man das nötige Kleingeld hat). Direkt hinter dem Sanitärgebäude legt eine kleine Fähre zum Stadtzentrum ab. Von dort kann man mit dem Bus zum nahegelegenen Flughafen fahren. Wifi-Empfang hatte ich nur im Hafenbüro. Leider gibt es keine Waschmaschine, aber einen Waschsalon in der Nähe.
Bis zur Volvo-Niederlassung sind es von unserem Steg aus nur wenige Schritte. Gleich am Montag melden wir uns beim (deutsch sprechenden) Mitarbeiter. Es ist gerade viel zu tun und wir werden bis mindestens Mittwoch auf die fällige Wartung warten müssen. Kein Problem, wir wollen uns ja ohnehin die Insel ansehen.
Am Sonntag bummeln wir über die prächtige Uferpromenade in die Stadt. Gleich hinter unserer Marina folgt die Marina Ibiza, dann der Fischereihafen und der Fährhafen.
Dann suchen wir den Weg durch die lebendigen Gassen hinauf zur „Dalt Vila“. Unterhalb der mächtigen Stadtmauern entdecken wir „Roberto Geissano“, bekannt aus einer mehr oder weniger interessanten Fernsehserie.
Der „Pirat“ versucht, Kundschaft zu kapern. Doch wir haben kein Interesse, seine Spritztouren durch die Weltmeere zu finanzieren und gehen weiter, die Gässchen und Treppchen hinauf durch das erste und dann durch das zweite Stadttor.
Langsam arbeiten wir uns durch dieses Bilderbuchstädtchen hinauf zur mächtigen Kathedrale.
Auf der Aussichtsplattform sitzen zwei Musikanten und spielen Tangos von Astor Piazolla. Dazu dieser Blick! Besser geht´s wirklich nicht.
Am Montag wollen wir uns ein Auto mieten. Wir gehen gleich zum erstbesten Vermieter in Hafennähe. Hinter dem Tresen steht ein junger, blonder Riese mit Mittelscheitel und Pferdeschwanz. Er spricht bestes Englisch und macht uns ein gutes Angebot. Der nagelneue Fiat vor der Tür soll für zwei Tage 80 Euro kosten. Da es schon 11 Uhr ist, soll die Rückgabe spätestens am Mittwoch 11:00 Uhr erfolgen. Ein bisschen bedenklich erscheint uns die Selbstbeteiligung von 750 Euro und die Kaution von 500 Euro. Doch der Käptn hat schon so viele Mietwagen ohne Kratzer und Beulen durch die Welt gefahren, da wird es wohl auch diesmal gutgehen. Beim „Protokoll“ achten wir ganz besonders auf alles, was am Wagen sichtbar ist, doch das „coche nuevo“ ist rundum makellos.