ertönt es aus der Windmesseranzeige im Cockpit. Starkwind- Alarm! Der Wind kommt mit sieben Beaufort aus Osten. Doch reffen müssen wir heute am Abend des 1. Novembers nicht. Gott sei Dank liegen wir im geschützten Hafen. Ich koche weiter, der Käpt´n „studiert“ den „Spiegel online“ im Schutz der Kuchenbude.

Während wir „unten“ im Salon zu Abend essen, geht „oben“ die Piep-Show weiter. Immer schneller, immer häufiger fegen die Böen heran. Piep! Hu-u-Hu-u… faucht es es auf und ab, dazu ertönt ein dunkles, durchdringendes Huohuohuo! Als würde jemand in einen riesigen Flaschenhals blasen. Piep! Wie ein aufgeregtes Flatterband zischelt es ständig sirrrr, zirrrr, sirrrr, zirrrrr im Duett mit einem pfeifenden Trirrrr, trirrrr. Piep! Zum Windorchester haben sich schon längst die schwimmenden „Hafenbewohner“ gesellt. Klack, klack, klonk, klonk schlagen die Fallen der großen Schiffe an die Masten. Piep! Kling, kling, kling, kling hämmert es auf den kleinen Booten. Piep! Anima meas Festmacherleinen ächzen abwechselnd grrriz, grrrruz. Unser Schiff bewegt sich rhythmisch hin und her. Die Flagge am Heck steht steif wie ein Brett. Schnell reinholen, bevor sie uns samt Flaggenstock wegfliegt!
Beim Abspülen ruckt und reißt unser Schiff an den Leinen wie ein armer Gaul, der die Peitsche spürt. Der Sturm drückt das kleinere Nachbarboot an Backbord unerbittlich gegen den Rumpf. Die Fender halten zähneknirschend dagegen. Es schwankt und wankt, als wären wir in Fahrt!
Weiterlesen →