25.09.2014 – Albufeira

Auch im Paradies regnet es…

Sonst wäre es ja auch kein Paradies. Pflanzen, Tiere und Menschen können ohne das nasse Element nicht existieren und daher ist es in Ordnung, dass es am Montag, dem 15. September um die Mittagszeit mit einem Donnerwetter begann. Das Barometer stürzte ab, der Himmel öffnete seine Schleusen und der warme Südwind blies in Böen bis sechs Beaufort.

???????????????????????Im Westen nichts Gutes

Der Käpt´n entkoppelte die Achterstagantenne vom Tuner, damit der Blitz unserem Funkgerät kein Leid zufügen konnte. Das Sonnensegel über dem Cockpit konnte gerade noch rechtzeitig geborgen werden, bevor die ersten Böen und Regengüsse sich darüber hermachen konnten. Das Steckschott wurde eingesetzt und seit langer Zeit kam das Frühstück im Salon auf den Tisch. Frühstück um die Mittagszeit? Na ja, wir haben ja „Urlaub“ und wenn wir nichts Besonderes vorhaben, wird aus dem Frühstück meist ein frühes Mittagessen.

Danach stillte der Käpt´n seinen Lesehunger. An solchen Tagen liest er locker ein Buch runter. Dank „Kindle“ besitzt er eine umfangreiche Bibliothek, die während unserer Reise schon mehrmals aufgestockt wurde. Auch in diesem Punkt ist das Internet ein Segen.

Ich nutzte die „Saure-Gurken-Zeit“ für profanere Dinge. Putzen und Betten abziehen, da man in Chipiona /Spanien günstig waschen und trocknen konnte (insgesamt fünf Euro). Die Waschmaschine war stets frei, da kaum noch jemand wusch. Wer auch? Die Spanier arbeiteten während der Woche und waren nicht an Bord. Gäste gab es kaum noch im Hafen. Während unseres Aufenthaltes in Chipiona sichteten wir zwei französische Boote, eine deutsche Yacht, zwei niederländische und zwei britische.

Als der „überschaubare“ Haushalt erledigt war, kramte ich meine Spanischbücher heraus, um die Kenntnisse aufzufrischen. Es ist sehr hilfreich, die Landessprache etwas zu beherrschen, denn die Spanier können leider nicht so gut Englisch wie die Portugiesen. Gut, dass ich meine Lehrbücher dabei habe! In England habe ich mir die Abende an Bord mit „Babbel“, einem Internet-Sprachkurs vertrieben. Ging prima, da ich dort stets Internet an Bord empfangen konnte. In Spanien war das leider anders. Dort musste ich immer ins Hafenrestaurant um zu surfen. Da setzt man sich dann ja auch nicht hin und übt Vokabeln. Übrigens: „Babbel“(www.babbel.de) kann ich wirklich empfehlen. Hat ein gutes Konzept, ist nicht teuer und vor allem: Jederzeit problemlos kündbar. Man kann es sogar kostenlos ausprobieren!

Also: Langeweile kommt nicht auf. Im Gegenteil: Solche Tage, an denen man das Gefühl hat, nichts zu verpassen, sind sehr wichtig, um zur Ruhe zu kommen, das Erlebte sacken zu lassen und Dinge zu erledigen, für die man vorher keine Zeit und Lust hatte.

Wegen des Wetterumschwungs mussten wir also unsere Abfahrt von Chipiona verschieben.

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