Seit vorgestern sind wir in Gosport, gegenüber von Portsmouth.
Unsere englischen Freunde Nick und Marjorie aus Fareham kamen am nächsten Tag an Bord, und abends gingen wir im „Pebbles“ mit Blick auf den Solent und die Isle of Wight essen.
Gestern um 13 Uhr wollten wir dann weiter, doch der Keilriemen flog nach dem Anlassen ständig raus. Gut, dass das nicht unterwegs passiert ist, denn dadurch geht ganz schnell der Motor über den Jordan. Heinz zog den Keilriemen mehrmals auf, doch immer wieder dasselbe. Wir riefen Nick an, er kam nach 40 Minuten mit seinen beiden Werkzeugkoffern, und er stellte fest, dass sich einige Teile des Motors verschoben hatten. „Out off the line“ nannte das Nick. Als ehemaliger Ingenieur für Kühlagregate „all over the world“ brachte er mit Engelsgeduld und vielen Unterlegscheiben – teilweise stellte er sie aus einem Stück Kupferblech selbst her- alles wieder auf Linie.
Warum das passiert ist?
Wir wissen es nicht, doch wir hatten einen furchtbaren Törn von Brighton ( ein schönes englisches Seebad mit viel Trubel auf der berühmten Pier) nach Portsmouth. Gegen den Wind, der auf 6 Bf anstieg, was nicht angesagt war. Wir fuhren regelrecht Achterbahn über die Wellen, die sich kreuz und quer zusammenschoben. Vielleicht war das der Grund für das Problem. Als wir um 22.00 Uhr im Hafen anlegten, waren wir ganz schön fertig.
Nachdem Nick und Heinz ihre öl- und dieselgetränkten Hände einigermaßen gereinigt hatten, luden wir unsere Freunde in einen richtig gemütlichen Pub zum Essen ein. Es war ein lustiger Abend nur unter Engländern mit englischem Bier und Cider.
Heute holten uns die beiden dann zu einer Rundfahrt mit dem Auto ab, denn der Wind bläst mit 4 bis 5 Bfd aus westlichen Richtungen, Tendenz steigend.
Wir machten einen Bummel durch Portsmouth und fuhren dann zu Nicks Winterlagerplatz, denn seine „Constellation“ steht an Land, weil die beiden dieses Jahr Urlaub mit ihrem Wohnmobil gemacht haben. Der Hafen, wo ihr Schiff zur Zeit auf dem Trailer steht, fällt trocken und ist eine zauberhafte Oase der Ruhe. Leider bei unserem Tiefgang nicht machbar.
Wir liegen in Gosport gegenüber von Portsmouth in einer „Premier“-Marina. Irre teuer, aber sehr komfortabel. Leider muss ich mich trotz des hohen Hafenpreises auch noch ins Internet „einkaufen“, doch ich bin gerade bei Nick und Marjorie zu Hause und tippe hier kostenlos meinen Text. Nachher gehen wir wieder gemeinsam essen.
Mit den beiden haben wir wirklich gute Freunde gefunden. Wir haben sie 2009 im Göta-Alf-Kanal in Schweden kennengelernt, 2011 besuchten sie uns während ihrer Tour mit dem Wohnmobil durch Skandinavien in Großenbroder Fähre. Sie sind so lieb und hilfsbereit! Ein großes Glück, sie kennengelernt zu haben!
Dann geht es wieder zurück nach Gosport. Vor nächsten Dienstag können wir wahrscheinlich nicht weiter, weil der Wind zunehmend stärker werden wird. Doch gegenan durch den Solent, das machen wir nicht. Wegen dem Motor und wegen uns. Es gibt hier viel anzuschauen, Langeweile bekommen wir nicht. Das einzige Problem ist, dass uns die Zeit davonläuft.
Ansonsten können wir nur sagen, dass wir uns hier in England sehr wohl fühlen.
Die Menschen sind höflich, locker und hilfsbereit, die Häfen vorbildlich ausgestattet. Das hat natürlich seinen Preis, aber ansonsten halten sich die Lebenshaltungskosten in Grenzen.