
Und schon gibt es wieder einen Grund dafür, dass es besser war, unseren Törn nicht 2012 sondern erst in diesem Jahr zu machen: Das Wetter!
Seit Brunsbüttel haben wir praktisch keinen Regen mehr gehabt und seit Tagen kommen wir uns vor wie am Mittelmeer. Strahlend blauer Himmel, angenehme Wärme aber leider kaum Wind und wenn überhaupt, aus der falschen Richtung. Darüber wollen wir aber nicht klagen, denn auf der „Stehenden Mastroute“ gibt es ohnehin kaum Möglichkeiten zu segeln. Nun sind wir in Enkhuizen und haben schon die halbe Strecke zurückgelegt. Am 9.7. sind wir von Borkum nach Delfzijl die Ems hinunter gefahren, und um 13.00 Uhr bei der Einfahrt in den Seekanal hisste der Kapitän die niederländische Gastflagge. Im gepflegten Jachthafen „Neptunus“ machten wir fest. Am nächsten Tag wurde Wäsche gewaschen, auf dem Markt eingekauft und Diesel für das Eiserne Segel getankt. Am 11.7. ging´s dann um 10.20 Uhr durch die Schleuse in Delfzijl in Richtung Groningen. Sieben Brücken mussten auf dem Weg dorthin für uns geöffnet werden, so dass die 15 Seemeilen lange Kanalfahrt vier Stunden dauerte. In Groningen machten wir im Oosterhaven mitten in der Stadt neben der SY Timpetee fest. Dieses Schiff machte von 2011 bis 2012 einen ähnlichen Törn, wie wir ihn uns vorstellen. Nun lagen wir neben ihr und wir sind sicher, dass Anima mea viele neugierige Fragen an die erfahrene Nachbarin gestellt hat. Wir konnten uns leider nicht mit der Crew unterhalten, da diese, wie wir erfuhren, nach Hause nach Bremerhaven gereist war. Viele Grüße von uns an das junge Paar! Unsere Grüße an Lisa im Cafe „Peter Pan“ konnten wir auch nicht ausrichten, da sie bereits bei ihren Eltern in Dänemark an Bord der „Svanemeer“ gegangen war (Wir hatten die Eltern in Brunsbüttel kennengelernt). Wir erkundeten die quirlige Universitätsstadt Groningen bei einem Stadtbummel und genossen seit langer Zeit wieder mal echte holländische Pommes an einer Frittenbude. Als sich am nächsten Morgen um 9.00 Uhr die in unserer Sichtweite liegende Trompbrug öffnete, warfen wir die Leinen los und folgten dem Pulk von Schiffen hinaus aus Groningen. Die drangvolle Enge in den Kanälen war gewöhnungsbedürftig, aber es war eine bezaubernde Tour durch die Wasserwege der Stadt.